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Ist der Rather See noch zu retten?

Am Donnerstag, den 14. Mai 2020 entscheidet der Kölner Stadtrat über die Zukunft des Rather Sees. Leider stehen die Zeichen nicht auf “Grün”. Folgt der Rat der Entscheidung des Stadtentwicklungsausschuss, dann stimmt er für die Pläne zum Bau der Wasserskianlage am Rather See und somit gegen den Schutz des Kölner Grünsystems. GUT wird einen Änderungsantrag stellen.

In seiner Sitzung vom 07. Mai 2020 stimmte der Stadtentwicklungsausschuss dem Bebauungsplan-Entwurf des Rather Sees mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP zu. In der Regel folgt der Rat einem solchen Beschluss. Deshalb gilt die Entscheidung in der kommenden Sitzung am Donnerstag über die Beschlussvorlage zum Bau einer Wasserskianlage am Rather See als Formsache. In diesem Fall wäre das ein Votum gegen Klima- und Naturschutz, das wir so als GUT nicht mittragen wollen. Mit einem Änderungsantrag wollen wir auf der Ratssitzung am 14. Mai 2020 unsere Chancen nutzen, eine umweltverträgliche Nutzung als Badesee (ohne Wasserski-Anlage!) doch noch möglich zu machen.

Die anstehende Ratsentscheidung bereitet Kölner Naturschützer:innen Kopfschmerzen. Rund 1,3 ha des Waldes am Rather See sollen gerodet werden, damit dort genügend Platz ist für Parkplätze, Strandbad und drei Wasserskibahnen. Welche Möglichkeiten haben Kölner*innen nun noch, um den Naturschutz trotz drohendem Bauvorhaben am Rather See sicherzustellen?

Die Initiative #ratherseefrei setzt sich seit Jahren für freie Zugänglichkeit und für den Erhalt der Natur am Rather See ein. Den drohenden Beschluss empfinden die Aktivist:innen als Diskreditierung ihres langjährigen Engagements, da ihre Anliegen bislang politisch ignoriert wurden. So wirken die selbst gesteckten Umweltziele der Stadt und das Ausrufen des Klimanotstands auf die Umweltschützer*innen wie reine Makulatur. Sobald Demonstrationen wieder erlaubt sind, wollen sie ein Zeichen setzen – selbst wenn es dann zu spät ist, um etwas an der Ratsentscheidung zu ändern.

Unser Antrag: Natur am Rather See retten

In unserem geplanten Änderungsantrag greifen wir Impulse der Initiative #ratherseefrei auf. Noch befindet sich unser Antrag in Abstimmung, auch mit weiteren möglichen Antragsteller:innen, folgende Punkte sind uns im Antrag wichtig:

  • Eine:n Sachverständige:n, der/die bei den Bauarbeiten am Rather See für die Einhaltung der Umweltauflagen zuständig ist.  Seine/Ihre Dokumentation muss öffentlich zugänglich sein.
  • Eine umweltverträgliche Nutzung als Badesee, ohne Wassersportanlagen.
  • Gastronomische Nutzung, sozial verträgliche Eintrittsgelder, Betriebszeiten wie im bisherigen Entwurf vorgesehen
  • Zur Erreichbarkeit wird ein Mobilitätskonzept entwickelt, dass auf Rad und ÖPNV setzt.
  • Reduzierung der Stellplätze auf das Mindestmaß: notwendige Behindertenparkplätze, sowie Plätze für Lieferanten und Rettungskräfte
  • Keine Fällung von Bäumen mit großen Kronen

Die Aktivist:innen von #ratherseefrei überlegen zeitgleich, ob sie juristisch gegen den Beschluss vorgehen werden. Gegenstand ihrer Klage wären fehlerhaft und unvollständig erstellte Artenschutzgutachten (mehr dazu). Die Geldmittel für eine solche Klage müssten sie jedoch durch Spenden generieren.

Und sollte auch dieses Vorhaben scheitern, planen die Initiatoren das Geschehen am Rather See unabhängig von Gutachtern zu dokumentieren und die Umweltfolgen für Köln rot zu unterstreichen.

Das Titelbild zeigt den Bebauungsplan der Wasserskianlage mit Badestrand am Rather See. Quelle: Stadt Köln

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