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Vogelsanger Str. neu gedacht?

Straßensanierungen. Ungeahnte Möglichkeiten für Neugestaltung. Das große Wort Mobilitätswende schwingt wie ein Damoklesschwert über jeder Baggerschaufel, die sich in den Boden gräbt und jedem Farbeimer der ihm einen Anstrich verpassen will. So geschehen auf der Vogelsanger Straße.

Die Straße fristet derzeit ein Schattendasein neben ihrer großen Problemschwester der Venloer. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Was einst gut gemeint war, endete in einem eher katastrophalen
Zustand für alle Verkehrsteilnehmer:innen. Nun scheint für die Venloer eine Lösung in Sicht und alle warten gespannt auf die Umsetzung. Fahrradstraße, Einbahnstraße.....Hauptsache ein bisschen Kopenhagen. Klammheimlich, zumindest gefühlt für Nicht-Anwohnende, wurde nun schon seit längerem die Vogelsanger komplett saniert.

Wie kam es zu der jetzigen Situation?

Der ADFC Köln urteilt die Antworten der Verwaltung als lesenswert. „Diese „Verflechtungsstrecke“ ist kein Versehen, sondern Absicht. Die Bezirksvertretung Ehrenfeld war geschlossen gegen die Verflechtung und wollte durchgehende rote Radstreifen. Leider wurde dies vom Rat aber anders beschlossen. Es zeigt sich mal wieder: Obacht bei der Wahl. Die Verwaltung setzt politische Entscheidungen um. Auch wenn dies oft ein bisschen länger dauert, irgendwann ist der Salat eben da. Besser GUT wählen.

Nun eben die jetzige Gestaltung...

...inklusive spannender neuer Features, die es im Straßenverkehr nicht langweilig werden lassen und den ewigen Kampf zwischen Rad- und Autoverkehr auf ein neues Level katapultieren. Endlich Radspur - könnte man sich freuen. Doch halt, Player 1 und Player 2 finden sich spätestens an der Verflechtung vor dem Zebrastreifen in einem potentiell gefährlichem Manöver wieder. Mit viel Glück kann ein überquerender Mensch die Situation entschärfen. Mit Pech fahren Rad und Auto auf den Zebrastreifen zu und „schaun‘ ma mal“. Dachten wir so und wollten uns verkehrspolitisch bereits aufregen. Derweil erreichte uns allerdings eine Nachricht, dass dies keineswegs etwas mit Verkehrspolitik oder gar -wende zu tun hat.

Handelt es sich um eine Leihgabe aus dem bekannten Radverkehrsinfrastrukturmuseum Köln?

Zahlreiche Installationen dürfen wir über die Stadt verteilt bewundern. Diese aktuelle Performance findet täglich von 8:00-7:59 Uhr statt. Gewidmet ist sie, wie wir via Twitter erfahren durften, den Fab Four. Ein bekannter Bonner Kunsthistoriker zeigte sich begeistert: „Diese subtile Brechung der Linien, der Betrachtererwartung, der Sehgewohnheit bei gleichzeitig konstruktiv geometrischer Strenge
und kompromissloser Linienführung...Chapeau für dieses Meisterwerk der konkreten Kunst am Straßenbau.“

Ob es sich um eine Dauerleihgabe handelt oder in Zukunft auch an anderer Stelle bewundert werden darf, konnte uns die Stadt Köln zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitteilen. Ein Besuch ist daher zeitnah empfehlenswert. Der Eintritt ist frei, Organspenden erwünscht.

P.S.: Dieser Blogbeitrag enthält Nuancen von Ironie.

Bild Keyvisual: Unser Foto gepimpt durch Harald Grohrock

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