Umgestaltung Wichterichstr. – wie eine GUTe Idee vermurkst wird

Liebe CDU, SPD, Grüne, Linke und FDP in der Bezirksvertretung Lindenthal,
leider müssen wir euch mitteilen, dass euer gemeinsamer Impuls zur Umgestaltung der Wichterichstr. wieder einmal #Murks ist – vor allem für die Parteien, die immer wieder eine #Verkehrswende beschwören.

Im April 2019 gab es unseren Impuls in die lokale Politik, den Bereich der Wichterichstr. zwischen Sülzburgstr. und Gerolsteiner Str. im Sinne des Umweltverbundes, also für Fußgänger:innen und Radfahrende, deutlich zu verbessern.

Der Straßenabschnitt wird aktuell beidseitig beparkt (in Gänze auf dem Bordstein; dabei auch gerne Feuerwehrzufahrten regelmäßig zugeparkt) und zusätzlich auch oft in zweiter Reihe. Dazu kommt der Busverkehr der Linie 131, Autoverkehr in beide Richtungen, Radfahrer:innen und zunehmend auch Fußgänger*innen auf der Straße, da die Gehwegbreite maximal einen Kinderwagen/Rollator bzw. eine Person mit zwei Einkaufstüten zulässt. Durch die Geschäfte auf der Sülzburgstr., eine nahe liegende Kita, die Stadtteilbibliothek und auch die neue Wohnsiedlung “Kelberger Hof” sind besonders viele ältere Verkehrsteilnehmer:innen und junge Familien hier unterwegs. Kurzum: die täglich erlebte Alltagssituation ist ziemlich oft chaotisch, obwohl die Breite der Straße eine andere Aufteilung denken lässt.

Kaum etwas: Einbahnstraße okay; die Autos auf einer Seite ein bisschen vom Gehweg(!) runter. Das muss reichen! Entgegen eurer ganzen Beteuerungen rund um den Wahlkampf wird das stete Dogma weiter gepflegt: “Aber bitte keinen einzigen Steh…..ähhhh Parkplatz wegstreichen!” Dazu sagen wir: So geht das nicht weiter! Habt endlich #Mut und setzt eure eigenen Worte auch in Taten um. Ja, natürlich wird der temporäre Aufschrei (vielleicht) groß sein, wenn ein paar Parkplätze wegfallen, aber wenn wir diesen Raum so gestalten, dass dieser einen deutlichen #Mehrwert für alle Anwohner:innen und auch potentielle Kund*innen der Sülzburgstr. besitzt, dann kann a) Politik zeigen, dass sie auch zu ihren Wahlkampfaussagen steht und b) wir an möglichst viele Menschen vor Ort denken und nicht nur an ein paar parkende Autobesitzer*innen.

P.S.: Besonders schaurig wird der aktuelle Antrag dann im letzten Absatz auch noch als wichtiger Schritt in der Verkehrswende gefeiert! In unseren Augen: #OhneWorte und auch #OhneWorte, wie das die selbsternannten Parteien der Verkehrswende mittragen können?!?

Wir weisen alle beteiligten Parteien gerne einmal auf StVO Paragraph 12, 4a hin. Eine Einbahnstraße fordern und dennoch weiterhin beidseitig das Parken zuzulassen, das wäre dann per se schon einmal gesetzeswidrig:

(4a) Ist das Parken auf dem Gehweg erlaubt, ist hierzu nur der rechte Gehweg, in Einbahnstraßen der rechte oder linke Gehweg, zu benutzen.

Aber vielleicht ist das ja in Köln auch schon Tradition? Gesetzeswidriges beidseitig erlaubtes Gehwegparken per Verkehrszeichen gibt es in Kölner Einbahnstraßen jedenfalls mehrmals (Hallo Gellertstr. in Nippes zwischen Neusser Str. und Eichstr. usw usw usw).