„Köln kann's besser” - Teil 3
Interview mit unserem Klima-OB Marcel Hövelmann
Was wäre dein Masterplan für die Kölner Grün- und Freiflächen?
Köln verfügt über ein gesamtstädtisches Grün- und Freiflächennetz, das auf den Generalbebauungsplan aus den 1920er Jahren von Fritz Schumacher zurückzuführen ist. Folgende Generationen haben an dieser Vorgabe festgehalten und diese entsprechend den jeweiligen städtebaulichen und grünplanerischen Vorstellungen weiterentwickelt. Heute verfügt die Stadt Köln über ein Grundgerüst einer grünen Infrastruktur, das eine interessante Grundlage für die Herausforderungen unserer Zeit bietet. Vorliegende gesamtstädtische städtebauliche und regionale Konzepte und Strategien zeigen jedoch, dass vor allem im Ballungsraum der Rheinschiene eine strategisch und langfristig ausgerichtete Grün- und Freiraumplanung unabdingbar ist, um den Herausforderungen des Wachstums und des Klimawandels gerecht zu werden.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt Köln folgenden Beschluss zur Erarbeitung eines Masterplan Stadtgrün am 23.03.2021 gefasst und die Verwaltung beauftragt „einen Masterplan Grün Köln mit den folgenden Maßgaben aufzustellen: Der Masterplan Grün dient der Sicherung der vorhandenen Grüngürtel, der Grünzüge sowie der Komplettierung der grünen Strukturen in Köln und einer damit einhergehenden Verbesserung des Stadtklimas, sowie der Aufenthalts- und Erholungsfunktion für die Kölner Bevölkerung. In einem ersten Schritt soll das vorhandene Kölner Grünsystem im Hinblick auf seine planungsrechtliche Absicherung und die bestehenden Planungskonzepte erfasst werden, sowie – so nicht vorhanden – durch notwendige Maßnahmen (Landschaftsplan, Flächennutzungsplan, Bebauungsplan …) gesichert und qualifiziert werden. In einem weiteren Schritt sollen die unter Berücksichtigung der Vorgaben der Kölner Perspektiven 2030 und des Agglomerationskonzeptes identifizierten Flächen (insbesondere solcher mit sehr intensiver Nutzung wie im bestehenden Inneren Grüngürtel) aufgezeigt werden. Hierbei sollen die Potenziale für eine ökologische Aufwertung (Biotopverbund) für natürliche Retentions- und Regenwasserneubildung (City-Polder) und die stadtklimatische Bedeutung (Stadt- und Lokalklima) dargestellt und in das zu erstellende Gesamtkonzept eingebunden werden, sowie ihre Weiterentwicklung konzipiert werden. Bei der Identifizierung von stadträumlich relevanten Flächen sind nicht mehr notwendige Verkehrsflächen auf ihre Entsiegelungsmöglichkeiten hin zu überprüfen und im Masterplan entsprechend zu kennzeichnen. Unterversorgte Stadträume sind bei der Planung von grünen Korridoren in die Region hinein zu berücksichtigen."
Wie viele andere Städte, so muss sich auch Köln den Herausforderungen globaler Entwicklungen, wie dem Stadtwachstum, dem mittlerweile spürbaren Klimawandel, der erforderlichen Mobilitätswende, dem demografischen Wandel und den daraus resultierenden Folgen und Herausforderungen stellen. Hiermit einhergehend sind auch die urbanen Grün- und Freiflächen stetigen Herausforderungen ausgesetzt.
Ziel muss es deshalb sein, die Grün- und Freiflächen stärker zu sichern und im Sinne einer grünen Infrastruktur weiterzuentwickeln, dies sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Dies auch vor dem Hintergrund der Bedeutung urbaner Grün- und Freiräume für die Frisch- und Kaltluftproduktion sowie die Darbietung von Trink- und Grundwasser. Die Auswirkungen des Klimawandels stellen die Grün- und Freiflächen zusätzlich vor neue Herausforderungen. Ohne eine Anpassung an die Klimafolgen durch Vernetzung, durch eine Erhöhung der Biodiversität und durch eine Anpassung der Nutzungen, wird der Freiraum seine vielfältigen Leistungen und Funktionen für die Lebens- und Umweltqualität nicht nachhaltig aufrechterhalten können.
- Hier findet ihr Teil 1 des Interviews mit unserem Klima-OB Marcel
- Hier findet ihr Teil 2 des Interviews mit unserem Klima-OB Marcel.
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