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Grüngürtel-System Weltkulturerbe jetzt!

Kölner Dom, Nordgermanischer Limes.....Kölner Grüngürtel!

Grüngürtel-System: Meisterwerk der Stadtplanung

Köln nach dem ersten Weltkrieg: Die Fläche hinter dem Preußischen Befestigungsring sollte nach dem Willen der englischen Besatzer Ödland bleiben. Aber Oberbürgermeister Konrad Adenauer, Stadtplaner Fritz Schumacher und Gartenbaudirektors Fritz Encke hatten andere Pläne: Sie wünschten sich einen Ring aus Spiel-, Erholungs- und Gartenflächen für alle und setzten diesen Plan in kürzester Zeit um. Es gab Schmuckanlagen, Wiesenflächen für Sport und Spiel und landwirtschaftlich genutzte Gartenflächen - heute noch zu bewundern in der „kleine Alhambra“ in Nippes.

Aber die Stadt sollte wachsen und auch die Bürger*innen, die zukünftig außerhalb des Inneren Grüngürtels wohnen sollten, sollten wohnortnah Frischluft und Erholung finden. Grundstücke im Äußeren Grüngürtel wurden von den Nachbargemeinden gekauft und im Generalbebauungsplan von 1923 als nicht-bebaubar ausgewiesen.

Ebenso wurden Verbindungen angelegt, durch die Tiere und Menschen durchs Grüne von einem Grüngürtel zum anderen wandern sollten, z.B. der Blücherpark, der Rautenstrauch-Kanal, der Aachener Weiher usw..
Diesen genialen Plan kann man gar nicht genug loben! Wir profitieren heute immens von dem, was sich kluge Menschen vor 100 Jahren ausgedacht haben. Und es ist allerhöchste Eisenbahn, dieses Meisterwerk der Stadtplanung angemessen zu würdigen.

Welterbestätten sollen laut UNESCO „einen bedeutenden Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf Entwicklung der Architektur oder Technik, der Großplastik, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung aufzeigen“ (https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-werden)

Bisher sind es der Kölner Dom sowie der Niedergermanische Limes mit dem Praetorium in der Altstadt, dem römischen Flottenlager in Marienburg und dem spätrömischen Kastell Divitia in Deutz, welche Köln auf die Weltkulturerbe-Landkarte bringen – das Kölner Grüngürtelsystem würde eine herausragende Ergänzung hierzu darstellen.

Wir wollen mit einem starken politischen Votum der Kölner Politik als Vorschlag für die Kultusministerkonferenz, das entscheidende deutsche Vorschlagsgremium, den Prozess starten und Stand heute gehe ich für die zukünftigen Schritte von einem positiven Votum im Prozess zur Ernennung als Weltkulturerbe aus.

ICOMOS-IFLA International Scientific Committee on Cultural Landscapes (ISCCL) (Berater-Organisation der UNESCO) hat schon im Juli 2017 den Offenen Brief der Initiative „Gruensystem Köln“ gezeichnet: Darin: „Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, wir appellieren eindringlich an Sie: Setzen Sie sich für den Erhalt der historischen und klimarelevanten Grünflächen in Köln ein. (…) Machen Sie das Kölner Grünsystem und damit Adenauers Erbe zum unantastbaren Stadtkulturerbe.“ (https://gruensystem.koeln/services/offener-brief)

Zitat Marcel Hövelmann: „Höchste Priorität für mich als Klima-OB-Kandidat von GUT Köln hat der Erhalt unserer Grünflächen - und das zu 100%. Sei es als ökologischer Lebensraum, als Kalt- und Frischluftschneise für große Teile Kölns oder als Erholungsort für die Kölnerinnen und Kölner sowie unsere Gäste.
Da ist es für mich nur logisch, dass auch die beiden Grüngürtel inklusive der noch verbliebenden Radialen die bedeutende Auszeichnung als Weltkulturerbe erhalten müssen.“

Bild Keyvisual: "© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)"

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