Unser Park des Monats Mai 2021
Am heutigen Sonntag, dem 2.Mai 2021, trafen sich die Mitglieder von GUT Köln zu einer Kundgebung,
um erneut einen „Park des Monats“ zu küren.
GUT Köln macht mit dieser Aktion regelmäßig auf erhaltenswerte und verbesserungsbedürftige Grünflächen aufmerksam. Begleitet wurde die Aktion von der „Bürger:inneninitiative Mehr Grün in Kalk“
Mit Bannern und Liegestühlen fanden sich die Teilnehmenden um 11:30 Uhr auf der von Jan Schlagenhauf, Mitglied bei GUT Köln, vorgeschlagenen Grünfläche zwischen Vorsterstraße und Kalk-Mülheimer-Straße ein. Diese Durchwegung soll geschlossen werden, da sich hier ein Drogenumschlag- und Konsumplatz handelt. Plan ist es, die Fläche zu an Privateigentümer:innen und die anliegende Schule zu verkaufen.
Unsere Ankunft und die Gespräche mit hinzukommenden Anwohnenden bestätigten das Problem schnell. Herumliegende Spritzen begegneten uns beim Aufbauen der Kundgebung und die Menschen drumherum sehnen eine Schließung der Passage herbei, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Ein Anwohner zeigte sich bei unserer Aktion kritisch: „Ich begrüße die Schließung der Durchwegung. Es ist einfach kein Zustand, wenn die Leute sich hier die Spritzen setzen, Kinder dabei zusehen und das Fixerbesteck regelmäßig auf den Schulhof geworfen wird.“
Die Bürger:innenintiative Mehr Grün in Kalk hingegen stellt Pläne vor, wie sich die Passage parallel zur Kalk-Mülheimer-Straße aufwerten und verbinden ließe um eine grüne Durchwegung in einem Stadtteil zu schaffen, der dringend Grünflächen braucht und keinen weiteren Grünfraß verkraftet.
Wir von GUT Köln verstehen die unzumutbare derzeitige Situation, sehen in der Schließung jedoch nur eine Verschiebung des Problems. Der Konsum wird zwar an Ort und Stelle verbannt, verlagert sich aber anschließend an andere Punkte. Deswegen fordern wir auf, konsequent die Ursache zu bearbeiten.
Konsumräume schaffen und Grünflächen aufwerten
Désirée Frese von der BI MGiK hierzu: „Kalk braucht nicht mehr private, sondern mehr öffentliche Grünflächen. Die Durchwegung wurde in den 70er Jahren genau aus diesem Grund angelegt.
In der Abschlussdokumentation zum Sanierungsgebiet Kalk von 2012 steht auf Seite 7 und Seite 26 ausdrücklich, dass ein Ziel der Blockgestaltung u.a war, einen Ausgleich für fehlende öffentliche Grünflächen zu schaffen.
Dass die Durchwegung nun stellenweise vernachlässigt ist und für den Drogenhandel an der Kalk-Mülheimer-Straße genutzt wird, liegt auch daran, dass dieses Areal in den letzten Jahren viel zu wenig von öffentlicher Seite gepflegt und aufgewertet sowie bekannt gemacht wurde. Zudem werden anscheinend immer noch zu wenig effektive Maßnahmen gegen die Drogenkriminalität in Kalk durchgeführt“
Caroline Michel, Vorstandsmitglied von GUT Köln, Sprecherin des AK Grün und sachkundige Einwohnerin im Umweltausschuss, unterschrieb feierlich die Urkunde für den Park des Monats und setzt sich aktiv gegen den Verlust von öffentlichen Grünflächen ein. Der Plan die Durchwegung zu schließen, stößt bei ihr auf Unverständnis: „Gerade in einem Stadtteil mit so wenig Grünfläche, kann es nicht sein, dass die einzige Option der Lage Herr zu werden, der Entzug dieser Durchwegung für die Öffentlichkeit bedeutet.“
Unser Vorstandsvorsitzender Tom Geffe meint: „Unsere grünen Wege im Veedel lassen wir uns nicht von schlechter Drogenpolitik zumauern! Was hier gemauert werden muss, sind Drogenkonsumräume mit anständiger Hilfe für suchtkranke Menschen! Das verhindert schlimme Szenen. Alles andere verlagert das Problem nur an den nächsten Ort.“
Peter Jüde, Vorstand von GUT Köln und selbst aus dem Bezirk Kalk, hierzu: „Die Anwohnenden sind mit einer Schließung doppelt gestraft. Zwar wird der Konsum im besten Fall verbannt, jedoch wird er sich nur wenige Schritte weiterverlagern und die Durchwegung nicht mehr passierbar. Gerade die Alternative ist aber für Fuß- und Radverkehr parallel zur schlecht ausgebauten Kalk-Mülheimer-Str. ein echter Gewinn, wenn er denn gepflegt und aufgewertet wird.“
Ratsmitglied Karina Syndicus freute sich, dass die Kundgebung diesmal in Kalk stattfand. „Gerade die rechtsrheinischen Stadtteile fühlen sich häufig nicht gesehen. Das haben heute auch die vielen Gespräche mit den Menschen gezeigt, die sich mit „der Sache“ alleingelassen fühlen. Der Park des Monats ist eine schrecklich schöne Veranstaltung. Wir würden gerne weniger küren, dafür muss die Stadt aber endlich anerkennen, dass Grünflächen schützenswert sind, und verschiedene Lösungsansätze erarbeitet werden müssen.“
Die Kundgebung wurde bei der Polizei angemeldet und alle Hygieneregeln wurden eingehalten.
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