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Schottergärten stoppen

In Köln zeichnet sich ein Trend in der privaten Gartengestaltung ab, der klimatechnisch eine Katastrophe ist: Der Schottergarten. Hier werden Bodenflächen rund ums Haus – meistens Vorgärten – mit Schotter, Kies oder Steinen versiegelt. Tote Flächen entstehen also, die sich im Sommer zusätzlich aufheizen. Mit unserem Antrag wollen wir die weitere Versieglung von Vorgärten verhindern.

Ach, wie erholsam ist es für Städter einen eigenen Garten oder ein kleines Stückchen Grün am Haus zu besitzen. Schon der Vorgarten ist eine Oase voller Leben. Der Blick auf Gras, bunte Blumen und wuselnde Insekten beruhigen das gestresste Gemüt…. Soweit die Wunschvorstellung. Die private Gartengestaltung in Köln und vielen anderen Gemeinden und Städten in Deutschland geht jedoch seit einigen Jahren in eine andere Richtung: mit Schotter in allen Grautönen, Kies und Pflastersteinen werden die Böden der Vorgärten bedeckt. Das ist pflegeleicht, spart somit Zeit bei der Gartenarbeit und sieht immer schön aufgeräumt aus. Diese Flächen wurden ausgebaggert, mit Beton o.ä. versiegelt und mit dem Steinmaterial befüllt. Hier hat keine Pflanze, ob Unkraut oder Wildblume die Chance Wurzeln zu schlagen. Natur ist in jeglicher Art auf solchen Steinteppichen unmöglich.

Wir wollen die Verwaltung beauftragen, ein Konzept zur Förderung begrünter privater Vorgärten zu erstellen, das das Anlegen sogenannter „Schottergärten“ sowie die Versiegelung unterbindet. Die bisherige Fromulierung ist zu ungenau und lässt Freiräume zur gärtnerischen Gestaltung mit Materialien wie Kies und Schotter.

Wichtig wäre eine Neureglung des Bebauungsplanes insbesondere für Neubauten. Ältere Gärten fallen unter den Bestandsschutz. “Gerade in den aller Orts entstehenden Neubaugebieten sollten wir für mehr Begrünung sorgen. Betonflächen und Schottergärten müssen wir von Beginn an verhindern und die Menschen zudem aufklären, welchen unmittelbaren Wert ein naturnaher Garten für sie hat.” sagt Ratsherr Tobias Scholz. Steinflächen heizen sich im Sommer stark auf und tragen zur Überhitzung der Städte bei.

Auch der Bund hat erkannt, dass die Gartengestaltung keine Privatsache bleiben kann. Die TeilnehmerInnen der Umweltministerkonferenz vom 09. Mai 2019 sind der Auffassung, dass der besiedelte Raum einen wichtigen Beitrag leisten kann, die Lebensraumbedingungen für Insekten zu verbessern. Die Entwicklung hin zum Schottergarten, wurde auf der Ministerkonferenz ebenfalls mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Kommunen werden daher angeregt, ihre Landesbauordnungen in denen es Verpflichtungen zum Begrünen und Bepflanzen von unbebauter Fläche gibt, konsequent als Instrument zu nutzen. Dem pflichten wir mit unserem Antrag bei! Darüber hinaus hat die Umweltministerkonferenz beschlossen, eine bundesweite Kampagne für „Insektenfreundliche Privatgärten“ zu starten.

Diese Initiative greifen wir auf! Wir haben die Verwaltung bereits beauftragt, einen Wettbewerb für naturnahe Gärten in Köln zu planen. Wir hoffen auf rege Beteiligung aller Kölner GartenbesitzerInnen und die konsequente Umwandlung ihrer Steinwüsten in Blütenmeere.

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