Demokrat*innen erklären ihre Ablehnung des geplanten Konzerts von Roger Waters in der LANXESSarena
In einem Offenen Brief fordern demokratische Fraktionen im Kölner Rat: "Keine Bühne für Antisemiten!". Damit stellen sie sich gegen ein geplantes Konzert von Roger Waters in der Lanxess-Arena.
Offener Brief
Am 9. Mai 2023, einen Tag nach dem Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, hat die Kölner Lanxess-Arena ein Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters auf dem Programm. Bei Roger Waters handelt es sich nicht nur um einen begnadeten Musiker. Es geht auch um einen Musiker, der seine Bühne immer wieder für antisemitische Aussagen und Symbolik missbraucht. Demokratische Fraktionen im Rat der Stadt Köln stellen sich geschlossen gegen jeden Antisemitismus und lehnen das Konzert von Roger Waters ab. Damit schließen sie sich den Forderungen der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Kölner Synagogen-Gemeinde an. Und sie bekräftigen die im Juli 2018 vom Rat beschlossene Resolution „Kein Raum für Antisemitismus in Köln! Für eine solidarische Stadtgesellschaft!“ (Link)
Waters ist Anhänger der antiisraelischen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS), deren Mitglieder sich auch einen Namen durch antisemitische Ziele, Äußerungen und Handlungen gemacht haben. (Link) Seine Konzerte nutzte Waters immer wieder dafür, unter anderem eines in der Lanxess-Arena im Jahr 2018. (Link) Zuletzt sorgte er auch durch auffallend Russland-nahe und verschwörungstheoretische Äußerungen mit Blick auf den Ukraine-Krieg für Schlagzeilen. Auf Einladung Russlands hielt er am 08. Februar vor dem UN-Sicherheitsrat eine Rede. Darin machte er „Provokateure“ im Westen für den Krieg mitverantwortlich. (Link)
Wir reagieren mit Unverständnis auf die Haltung des Konzert-Veranstalters FKP Scorpio, der Waters eine Bühne ermöglicht, und fordern die Geschäftsführung der Lanxess-Arena auf, alles dafür zu tun, um das Konzert noch zu verhindern.
Für antisemitische Inhalte darf auf Kölner Bühnen kein Platz sein. Dies gilt ganz besonders in Zeiten, in denen es wieder vermehrt, auch in Köln, antisemitische Übergriffe gibt. Hiergegen müssen alle Demokrat*innen klar Stellung beziehen. Dem Gedankengut von Geschichtsleugner*innen und Antisemit*innen müssen wir die Räume nehmen. Wir als Kölner Stadtgesellschaft sind aufgefordert, aufmerksam und engagiert für Gleichheit, Vielfalt und Respekt einzustehen.
Unterzeichner*innen
- Christiane Martin (Vorsitzende GRÜNEN-Fraktion)
- Bernd Petelkau (Vorsitzender CDU-Fraktion)
- Christian Joisten (Vorsitzender SPD-Fraktion)
- Ralph Sterck (Vorsitzender FDP-Fraktion)
- Jennifer Glashagen (Vorsitzende Volt-Fraktion)
- Ngoc-Anh Gabriel (Einzelmandatsträgerin Klima Freunde)
- Thor Zimmermann (Einzelmandatsträger GUT Köln)
Bild Keyvisual: von Neuwieser, Lanxess Arena Flight over Cologne, CC BY-SA 2.0
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